Das Universum hat Prüfungstag

Hallo Ihr Lieben. 

Gestern hat das Universum offensichtlich einen Prüfungstag für mich angesetzt. Eigentlich setzte es fort, was es die letzten Tage begonnen hatte :-). 

Beginnen wir bei den Prüfungen für mich im Stall. Leiknir und ich waren auf dem Weg Richtung Koppel. Er stoppte kurz am Ausgang unseres Stalles um- naja, wahrscheinlich- um mir zu sagen, dass gleich etwas kommen würde, wenn ich nicht noch etwas präsenter werden würde. Gedacht, passiert. Ich zupfte kurz am Strick, der Strick riss und ich landete wie ein Käfer mit dem Rücken direkt an dem Container der bis dato vor unserem Stall stand. Leiknir schaute mich an und wir beiden mussten echt lachen. Ich sah es in seinen Augen. Dann sagte er mir: Nun kann es losgehen :-).

Wir liefen zur Koppel. Auf der Koppel nebenan war ein Wallach alleine und legte los als er uns sah- buckeln, rennen, wiehern, das volle Programm. Er freute sich, dass wir kamen. Leiknir fragte richtig bei mir ab, ob ich auch ganz da wäre und nicht irgendwo alte Schallplatten abspielen würde. So etwas wie: So ein Mist, da wird Leiknir gleich mitrennen wollen....

Hätte ich das gemacht, wäre ich also nicht ganz da gewesen, in Aufmerksamkeit, Klarheit und dennoch der Gelassenheit, die für die Situation gut war, dann wäre er gegangen. Um mir zu zeigen, dass ich da noch eine innere Baustelle habe. Wir sind beide zufrieden auf der Koppel angekommen. Zurück im Stall tobten meine beiden anderen schon, da sie dringend auch auf die Koppel wollten. Peter war stinksauer und präsentierte sich in stolzer Hengstmanier. So wild, dass ich ihn erst einmal auf unserem Wiesenplatz brachte, während ich Chiqui zur Koppel geleitete. Hier durfte ich dem Universum Flexibilität liefern, denn beide Jungs auf einmal neben dem anderen wilden Wallach zu begleiten, das hätte meine Energie zu diesem Zeitpunkt nicht zugelassen. Hier war es wichtig, vom ursprünglichen Plan abzuweichen. Peter und ich haben uns dann noch mit Freiarbeit beschäftigt und haben uns soweit ins Gleichgewicht gebracht, bis wir uns beide wieder zuhören konnten. Dann liefen wir los und kurz darauf war ein Auto hinter uns. Und zwar so dicht, dass wir es schon nahezu an unserem Hintern spürten. Ich atmete gut und versuchte mich davon nicht beeinflussen zu lassen und weiter für Peter und mich da zu sein. Das hieß auch zu entscheiden, in unser beider Sinne, was zu tun ist. Auf die Seite gehen. Und das aber in Ruhe. So machten wir es. Der Fahrer ließ die Reifen durchdrehen neben uns und Peter sprang ängstlich weg. Wir beide hatten damit nicht gerechnet und einen Schreck bekommen. Der Fahrer hielt neben uns an und erklärte mit sehr viel Unruhe, dass er da durch müsse. In solchen Situationen bin ich häufig so perplex, dass mir die Worte fehlen. Aber sie waren da. Wir sprachen miteinander. Direkt. Und klar. Er hatte es selbst gemerkt- das sah ich ihm an, dass er über das Ziel (was auch immer das war) hinausgeschossen war. Nach dem klärenden Gespräch liefen Peter und ich zur Koppel weiter. Peter kaute ab, er war zufrieden mit dem Verlauf. Er hatte mich als verlässlich erlebt. Für uns beide. Ich setzte mich danach erst mal zu meinen Jungs auf die Wiese. Diese Erlebnisse hatten viel in Gang gesetzt. Viel gelöst. Und dafür war und bin ich sehr dankbar.