Eine offene Tür

Ich möchte Euch von etwas Besonderem berichten. Einer bereichernden Erfahrung, die ich erleben durfte. 

Öfters bereits habe ich darüber geschrieben, dass Pferde uns dabei begleiten, uns selbst zu entdecken, dafür dürfen wir unsere Wahrnehmung öffnen, dürfen unsere Sinne wahrnehmen und spüren. Indem wir lernen sie in ihrem SEIN zu spüren und anzuerkennen, lernen wir auch uns zu spüren und anzuerkennen.

Ich habe einen besonderen Freund. Einen Freund, der in seinem Leben schon vieles erlebte und uns durch sein Sein davon erzählt. Manchmal tut er dies sehr leise, subtil, fast verborgen. Manches Mal spricht er laut, deutlich, und ohne jegliche Zweifel aufkommen zu lassen. Eines ist er immer: Klar. Menschen haben ihm viel angetan. Oft in seinem Leben hat er sich nicht als Pferd verstanden gefühlt und hat eine Mauer aufgebaut. Eine Mauer des Selbstschutzes gegen den Mensch. Eine Fassade hinter der er sicher ist. Immer wieder bröckelt ein Stück dieser Mauer, dann, wenn er sich darauf einlassen kann, auf eine Begegnung und merkt, dass es schöne vertrauensvolle Momente mit manchen Menschen geben kann.

Ich hatte ihn von der Koppel in seinen Stall begleitet. Er schloss sich mir an, wusste, dass ich ihn gut und sicher nach Hause bringen würde. Er hatte keine Zweifel. Wir hatten ein gemeinsames Ziel und einen Rahmen innerhalb dessen er sich fallen lassen konnte. Wir kamen im Zuhause an und ich ging dann meinen Weg weiter. Nach einiger Zeit wurde mir berichtet, mein Freund sei alleine unterwegs. Habe seinen Stall verlassen. Wie konnte das sein? Ihm stand offensichtlich eine Tür offen. So machte er sich auf den Weg. Ich suchte ihn auf - er wusste dass ich da war. Und um uns herum liebe Menschen, die uns unterstützen wollten. Unterstützen, ihn nach Hause zu bringen. Das aber war seine und meine Aufgabe. Und in seiner ganzen Klarheit erwartet er immer eines: Sei bei mir und Dir!  Zu 100% Deiner Energie und Aufmerksamkeit. Höre mir zu. Und nur dann werde ich bei Dir sein. Und wenn Du mir diese Wertschätzung nicht gibst, denn das erwarte ich von Dir- dann werde ich nein sagen. Nein sagen zu allem was Du vorschlägst. Und vielleicht auch so deutlich, dass Du körperlich spürst. Ich war in dieser Situation nicht ganz bei ihm. Habe zu sehr die anderen Menschen um uns herum wahr genommen. Mein Freund wurde daraufhin sehr deutlich. 

Augen öffnend war das. Es war so viel Energie da, dass die Wiese zu brennen schien. Dann ein Moment der Ruhe. Wir fanden daraufhin zurück zu unserer Verbindung und Gelassenheit und einen weiteren innigen Moment und ich begleitete ihn auf ein Neues in sein Zuhause. Was für ein IM MOMENT SEIN ERLEBNIS. Ich bin dankbar dafür.

 

Das auf dem Foto ist Leiknir's Auge. Nicht das Auge des Freundes von dem ich berichtete.