Ich sein- auch in der Welt der Pferde

Manches Mal dauert es ein Weilchen, bis ich einen Blog-Beitrag verfasse - da ich erst einmal meine Gedanken und Gefühle ordnen muss. Manches Mal hilft auch das direkte Schreiben eines Beitrags dabei, dies zu tun :-).

 

Mein lieber Leiknir hat hier vor Kurzem einen deutlichen Hinweis gegeben, mal wieder etwas auf "Papier" zu bringen. So soll es sein.

 

Wenn wir uns mit Pferden umgeben und mit Pferden sind, dann dürfen wir lernen uns in ihrer Welt zu bewegen. Wir dürfen lernen, ihre Sprache zu sprechen, klar und kongruent. Wir dürfen lernen ihre Körpersprache zu verstehen. Wir dürfen von ihnen lernen, was Führung ausmacht - eine Führung der man sich gerne anschließt und auf die man vertrauen kann. Wir dürfen eine authentische eigene Führung entwickeln. Denn wir sind die Führungsinstanz für unsere Pferde. Wir dürfen lernen Pferden ein gleichwertiger Partner zu sein, ein Partner, der den Pferden mit Respekt begegnet. Gleichermaßen dürfen wir diesen Respekt aber auch von den Pferden erwarten. Wenn sie uns als Führungsinstanz anerkennen, dann werden sie uns diesen Respekt entgegenbringen, von ganzem Herzen. Denn eines ist so wichtig: Dass wir die Pferde Pferde sein lassen. So ursprünglich wie eben nur möglich. Sie sind unsere Freunde und kein Material!

 

Ob Pferde wissen, dass wir nicht ihrer Gattung angehören? 

 

Das wäre eine Frage die sie sich vielleicht stellen würden, würden sie rational denken wie wir Menschen. Ich bin froh, dass sie das nicht tun, auch wenn es uns manches Mal fast so vorkommt, dann wenn Menschen sie so konditioniert haben, dass sie sich fast menschenähnlich verhalten. 

 

Wir aber sind Menschen, wir sind keine Pferde, wir können lernen uns in ihrer Welt zu bewegen und auf sie eingehen. Wir können es ihnen durch tiefe Verbundenheit und eigene Klarheit erleichtern, uns zu verstehen und uns zu folgen.

 

Mir wird aber auch in letzter Zeit deutlich: Wir sind Menschen (ja, das wusste ich auch vor diesem Blog schon :-)), Menschen verbalisieren häufig ihre Gefühle. Manches Mal im Selbstgespräch, manches Mal durch Worte nach Außen. Versuche ich das abzustellen, also nicht mehr durch Worte zu sprechen, da ich versuche, Pferdesprache zu sprechen und diese ist sehr leise,  fühle ich mich dann noch authentisch? Mir selbst geht es so, dass ich das mit einem nein beantworte.

Wenn ich mich freue, darf ich lachen, wenn ich traurig bin weinen, wenn ich sauer bin, dann darf ich auch mal schreien. Und wenn ich es dazu noch laut aussprechen möchte, warum denn nicht? Das hilft auch manches Mal beim Fühlen. Und das ist es doch, wohin wir kommen wollen - ins Fühlen?

Wichtig ist aus meiner Sicht, dabei meinen pferdischen Partner im Blick zu haben. Im Sinne der Herde zu Handeln und nicht mein Ego zu befriedigen. Meinen Partner also ganz konkret nicht kaputt zu quatschen, nur weil ich das Bedürfnis habe, dass es raus muss ....

 

 

Ich biete übrigens auch Pferd-Mensch Begleitungen an. Wenn Du die Beziehung zu Deinem Pferd stärken möchtest, vor für Dich unverständlichen Situationen mit Deinem Pferd stehst, Begleitung suchst, melde Dich gerne.

 

Genieße den Tag.