Die Sache mit dem Dienen

Die letzten Tage habe ich viel über das Wort dienen und dessen Bedeutung nachgedacht. Und insbesondere darüber, wie uns dienen im Zusammensein mit den Tieren begegnet. 

 

Dienen bedeutet für mich- im ersten Moment, sich in den Dienste anderer zu stellen. Das Wohlbefinden der Gemeinschaft in den Fokus zu rücken. So dienen Pferde ihrer Herde, sie bilden sozusagen einen Kreis, der mit einem spürbaren Band umzogen ist. Der Hengst hat hier die Aufgabe der Führungskraft, er sorgt für das Wohlbefinden der Herde, für die Strukturen und gibt einen Rahmen vor. Freundschaften bilden sich und diejenigen, die vom Außen gerufen werden, beispielsweise manche Junghengste, und sich in den Dienst anderer Stellen wollen (neue Herde gründen), dürfen dann auch gehen. Stabilität der Herde ist wichtig, kraftvoll und entscheidend für das Miteinander. Die Mitglieder wissen einander zu schätzen und übernehmen ihre Aufgaben. So sehe ich auch im Zusammensein mit meinen Pferden immer diesen Aspekt. Wie dient das, was ich jetzt mache dem Pferd. Ich miste- das hält das Wohnzimmer des Pferdes sauber, ich gehe mit dem Pferd spazieren- wir schauen uns die Welt an und bewegen uns gemeinsam, wir entspannen gemeinsam- das schafft für uns beide Beziehung. Wir achten gegenseitig Räume- das dient dem gegenseitigen Respekt.

Und hups. Da ist er schon. Der Ausdruck: Für uns beide, gegenseitig. Denn mir ist im Zusammenhang mit dem dienen ganz wichtig zu sagen, dass ich nur in tiefer Verbindung mit mir selbst dienen kann. Wenn ich selbst klar bin, bei mir bin, stabil bin und nach meinen Bedürfnissen schaue. Was brauche ich gerade? Was tut mir gut?

Nur dann komme ich auch in einen guten Kontakt mit meinen Tieren und sie werden diese Klarheit in mir erkennen. Dann kann ich ihnen dienen und auf ihre Bedürfnisse schauen. Dann kann ich auf die Bedürfnisse schauen, die wir als Gemeinschaft haben.